English German

Zwei Wege zur Halle – und warum einer davon wertvolle Zeit kosten kann

Zeitstrahl: Hallenbau mit und ohne parallele Planung – Variante 2 spart mehrere Wochen
Zeitgewinn durch parallele Planung: Variante 2 beschleunigt den Projektstart deutlich.

Zwei Wege zur Halle – und warum einer davon wertvolle Zeit kosten kann

Lange Bauzeiten sind nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Bereitstellungszinsen, doppelte Mietkosten, wetterbedingte Verzögerungen oder entgangene Aufträge: All das kann entstehen, wenn sich ein Bauprojekt unnötig verzögert. Ein häufiger Grund dafür liegt im Umgang mit dem Zeitpunkt der Beauftragung – genauer gesagt in der Entscheidung, ob vor oder nach der Baugenehmigung mit der Detailplanung und Statik begonnen wird.

In diesem Beitrag stellen wir zwei typische Vorgehensweisen gegenüber und zeigen, welche Risiken und Potenziale jeweils damit verbunden sind.

Variante 1: Beauftragung erst nach erteilter Baugenehmigung

Viele Bauherren möchten auf Nummer sicher gehen und entscheiden sich dafür, erst nach Vorliegen der Baugenehmigung mit der Detailplanung zu beginnen. In der Praxis sieht der Ablauf dann wie folgt aus:

  1. Baugenehmigung wird erteilt

  2. Statik für Halle und Bodenplatte wird beauftragt und erstellt

  3. Einreichung der Statik zur Prüfung (Prüfstatik)

  4. Parallel: Werkplanung und konstruktive Ausarbeitung der Halle

  5. Konstruktionsunterlagen gehen ebenfalls in die Prüfung

  6. Nach Freigabe: Produktion der Bauteile

  7. Anschließend: Beginn der Erdarbeiten und Montage

Dieser Ablauf verursacht – je nach Auslastung von Prüfstellen und Planern – häufig eine Verzögerung von 2 bis 3 Monaten, bevor tatsächlich mit dem Bau begonnen werden kann.

Weitere Nachteile:

  • Bereitstellungszinsen für die Finanzierung

  • Doppelte Mietkosten für bestehende Übergangslösungen

  • Saisonale Risiken, etwa ein späterer Baustart im Herbst oder Winter

Variante 2: Parallele Beauftragung während der Genehmigungsphase

Alternativ kann der Bauherr bestimmte Planungsleistungen – insbesondere Statik und Werkplanung – bereits während der laufenden Genehmigungsphase in Auftrag geben. Der Ablauf verändert sich entsprechend:

  1. Frühe Beauftragung der Statik

  2. Beginn der Werk- und Detailplanung

  3. Einbindung des Prüfstatikers bereits im Vorfeld

  4. Erteilung der Baugenehmigung

  5. Freigabe aller Unterlagen nahezu zeitgleich

  6. Produktionsstart unmittelbar nach Genehmigung

  7. Zeitnaher Baubeginn

Durch dieses parallele Vorgehen lässt sich der gesamte Projektstart deutlich beschleunigen – ein Zeitgewinn von mehreren Wochen bis zu drei Monaten ist realistisch.

Risikoabwägung

Natürlich ist diese Variante nicht ohne Risiko: Sollte die Baugenehmigung unerwartet abgelehnt oder inhaltlich stark eingeschränkt werden, können bereits entstandene Kosten für Statik und Planung nicht rückgängig gemacht werden.

Allerdings gilt in der Praxis:
Die entscheidende Frage ist in der Regel nicht, ob gebaut werden darf, sondern wie. Und genau dieses „Wie“ kann im Rahmen einer fundierten Vorplanung meist frühzeitig eingeschätzt und bewertet werden.

Eine klare Nutzung, ein abgestimmtes Raumprogramm und eine realistische Einschätzung der örtlichen Bauvorgaben ermöglichen eine sehr zuverlässige Einschätzung des Genehmigungsrisikos – und machen einen parallelen Projektstart in vielen Fällen nicht nur sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich.

Fazit

Der scheinbar sichere Weg – erst genehmigen, dann planen – ist oft der langsamere und kostenintensivere. Wer frühzeitig plant, Leistungen koordiniert und die richtige Reihenfolge wählt, kann sein Hallenbauprojekt effizienter und wirtschaftlicher umsetzen.

Ein strukturierter Projektstart, bei dem Vorplanung, Statik und Werkplanung bereits während des Genehmigungsprozesses koordiniert werden, bietet klare Vorteile in puncto Zeit und Kosten – und ist bei guter Vorbereitung auch aus Risikosicht vertretbar.

📩 Sie möchten Ihr Projekt sauber vorbereiten und Zeitverluste vermeiden? Dann sprechen Sie uns frühzeitig an.

Besprechen wir Ihr nächstes Projekt.

Worum geht's *
Rückrufnummer *

Keine Kommentare

Wissensdatenbank

Image

Wir sind für Sie da.

+49 (0) 6049 / 9 51 11-0

info@hts-industriebau.de

HTS Industriebau GmbH
Zum Wickenstein 4
63699 Kefenrod
Deutschland

Sie möchten über ihr neues Hallenprojekt reden?